abc Etüden KW 4/5 2023

Ein neues Jahr, die Etüden nehmen wieder Fahrt auf. Die drei Begriffe, die in dieser Runde in eine Geschichte mit maximal 300 Wörtern untergebracht werden sollen sind: Drache, edel, häkeln. Ich fand, das schreit ja förmlich nach einem Märchen. Wer mich kennt, weiß, dass ich bekennende Märchenliebhaberin bin. Märchen gehen immer gut aus, es sind jede Menge Wunder möglich und Probleme werden auf höchst kreative Weise gelöst. Man sollte mit den Augen eines Kiindes lesen, und nicht hinterfragen, wie das denn möglich sein kann. Je älter ich werde, desto mehr muss ich das üben, das gebe ich offen zu. Aber wenn ich mich darauf einlasse, dann klappt es noch. Wer alle anderen großartigen Geschichten der Etüdenschreiber lesen will, ihr findet sie auf Christianes Blog: Schreibeinladung für die Textwochen 04*05*23 | Wortspende von Irgendwas ist immer | Irgendwas ist immer (wordpress.com)

Hier meine Etüde:

Wer einen Despoten bewzingen will, sollte häkeln können

Es war einmal ein Land, dort regierte ein grausamer König. Er liebte nichts, das schön war, er führte Kriege und verwüstete das Land. Bald gab es nur noch Schlachtfelder, die Menschen wohnten in den Ruinen ihrer Häuser. Auf den Wiesen blühten keine Blumen mehr, die Bäume ragten mit abgebrannten Stämmen in den Himmel. Der Drache, der seit vielen tausend Jahren in den Bergen lebte, beschloss einzugreifen. Er entführte die Königstochter und brachte sie in seine Höhle.  Er hinterließ eine Nachricht für den König. „Wenn du nicht aufhörst, das Land zu zerstören, siehst du dein Kind nicht wieder!“ Doch der König war schon so verblendet und in seiner eigenen grausamen Welt gefangen, dass er nur lachte und Krieger ausschickte, die den Drachen töten sollten. Das Mädchen aber war anders als sein Vater, es war edel und gut. „Du bist ein Drache, du hast doch sicher Zauberkräfte,“ sagte es zum Drachen. Der Drache nickte und schickte zu Bekräftigung eine lodernde Flamme in den Himmel. „Gemeinsam können wir den König besiegen“ sagte das Mädchen, „Wirst du mir helfen?“ Wieder nickte der Drache. „Ich kann Blumen häkeln“, sagte die Königstochter. „Wenn du den Blumen Leben einhauchst, dann fliegen wir damit über das Land und überall, wo die Blumen niederregnen, wird neues Leben erblühen.“ Der Drache sagte, „So sei es“. Bald war die Höhle angefüllt mit bunten Blumen und jede Art vermehrte sich auf wundersame Weise durch den  Zauber des Drachen. Dann kam der Frühling und das Mädchen flog mit dem Drachen über das Land. Überall, wo die Blumen niederfielen, erblühten sie und die Menschen schöpften wieder Hoffnung. Sie schlossen sich zusammen und stürmten die Burg und vertrieben den grausamen König. Die Königstochter kehrte zurück und herrschte weise und gütig über das Land und wenn sie nicht gestorben ist dann lebt sie noch heute…..

26. November 2020

Das Jahr geht zu Ende.Nicht mit großem Getöse, eher sang-und klanglos. (In Anbetracht des fast völlig verstummten Kulturbetriebs ist diese Redenwendung schon fast sarkastisch).

Wie jedes Jahr werden wir am 31. Dezember wieder voller Hoffnung sein, dass es besser wird, als es war.Die Hoffnung ist ein Schatz, der in Zeiten we diesen erst seinen vollen Glanz entfaltet.

Glaube, Liebe, Hoffnung – das Triumvirat, das mir durch die Tage hilft. Die Hoffnung hat an Wertigkeit zugenommen, doch ohne den Glauben, dass das, was wir erhoffen, Wirklichkeit wird, wäre die Hoffnung ohne Sinn.

Und wo bleibt die Liebe?

Wir sollten uns lieben, dafür, dass wir da sind, dass wir sind, wie wir sind. Denn ohne Liebe zu uns selbstt können wir auch keinen anderen lieben und vice versa. Und wie wäre das alles auszuhalten ohne Liebe?

„Wir sind Liebe

du und ich

wir sind ganz Liebe.

Und wenn Gott Liebe ist,

dann sind wir Gott“

aus „Die Zeit der Hexe“, J.L. Herlihy

Hoffnung III

du sollst

dir kein Bildnis machen

und doch

macht mein Herz

sich Bild um Bild um Bild

von dir von morgen und

übermorgen

 

das Heute ist ja schon

Geschichte und so

liegt alle Hoffnung

im Morgen

im neuen Tag

der sicher kommt

zum Heute wird

sich über meine Bilder

schiebt

 

und wieder

liegt alle Hoffnung

im Morgen

im neuen Tag

der sicher kommt

zum Heute wird

dann mache ich mir

Bild um Bild um Bild

vom  neuen Morgen

dem neuen Tag

der sicher kommt

zum Heute wird

sich über meine Bilder

schiebt