Baustelle

Rund um die wortwabe wimmelt es von Baustellen, sie sind sozusagen allgegenwärtig. Die wortwabe selbst ist auch im Umbruch, es ist ein Kommen und Gehen. Die einen ziehen aus und die anderen stehen da mit ihren Kartons und wollen einziehen.

Rose und Harold stehen Hand in Hand vor mir und sind der Meinung, sie wären jetzt endlich dran.

„Du bist seit über fünf Jahren an meiner Geschichte dran, wann schreibst du sie endlich auf?“ Rose wirkt etwas ungehalten. Sie besteht neuerdings darauf, dass ich sie „Rose“ nenne, englisch ausgesprochen, anstatt „Rosa“. Ich tue ihr den Gefallen, aber ihre Geschichte ist nicht so einfach. Das rumort und brodelt in mir und will nicht so einfach herausfließen.

„Dann gib dir eben mehr Mühe!“ sagt sie und sieht mich streng an. Sie trägt heute wieder ihre Brille in Schmetterlingsform, aus dem Amerika der sechziger Jahre, und wirkt dadurch etwas exzentrisch. Harold sagt nichts und himmelt sie verliebt von der Seite an. Ich nehme mir die Projektion eines Gänseblümchens und zupfe: soll ich – soll ich nicht – soll ich –

Ich hoffe nicht, dass es zu einer Schreibraumbesetzung kommt. Wenn es in der wortwabe zu unruhig wird kann ich gar nichts mehr schreiben.

Rose und Harold haben es sich auf ihren Kartons gemütlich gemacht und halten Händchen.

Ich muss mich wieder kneifen weil ich nicht recht weiß ob die beiden eine Projektion sind oder ich – bin ich aus Fleisch und Blut? Ich bin nicht sicher….

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