heute sprudelts…nachdem ich mit Christiane heute über das mitzunehmende Gepäck für unsere Weltraumtour philosophiert habe, fiel mir eine Geschichte aus einem Schwedenurlaub mit meiner Freundin aus Düsseldorf wieder ein. Um beim Flug Geld zu sparen, hatten wir sehr wenig Gepäck dabei. Unter anderem mussten wir mit der Urlaubslektüre haushalten. Der Versuch, die Wortspende der Etüdenwoche in den Text einzubauen, hat geklappt, deshalb ist das meine zweite Etüde!
Urlaubslektüre
Sperriges Gepäck war auf unserer gemeinsamen Schwedenreise nicht zu erwarten. Schwieriger war, eine Schulferienüberschneidung zwischen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zu finden, es gab ein Zeitfenster von nur acht Tagen. Es war also klar, dass wir mit dem Flugzeug anreisen würden, denn für eine Woche lohnte sich die lange Fahrt mit dem Auto nicht. Das Ziel war Südschweden, das Land von Pippi Langstrumpf. Unseren Kindern mussten wir nicht erst suggerieren, dass dieses Ziel super war, die Aussicht, einen echten Elch zu sehen reichte. Der Flug war preiswert, aber nur wenn man ausschließlich Handgepäck dabei hatte, für den Rest musste man bezahlen. Also hatten wir zu fünft nur zwei Koffer. Das bedeutete für jede nur ein Buch, wir lesen und dann wird getauscht. Wir entpuppten uns als wahre Geheimkünstler, keine verriet ihren Titel . Irgendwann lagen wir einträchtig nebeneinander im Sand auf Öland mit unserem jeweils mitgebrachten Buch und plötzlich hörte ich Schniefen neben mir. Weinst du?!? Fragte ich irritiert. Gaby schluchzte. Ja! Das ist so traurig grade! Ich hingegen hatte typische Urlaubslektüre dabei, ein sehr witziger Roman, der in Stuttgart spielt. Aus dem Grund lachte ich immer mal wieder laut heraus. Wie zu erwarten war, wendete sich das Blatt nach dem Büchertausch. Jetzt heulte ich. In meinem Buch gab es eine Figur , die in den Dialogen schwäbisch sprach. Schwäbisch zu lesen ist vielleicht noch schwieriger für Nichtschwaben als es zu verstehen. Gaby fragte irgendwann: „Sag mal, was heißt o-ge-sa?“ „What??? Zeig mal, das muss ich im Zusammenhang sehen.“ Die Tante fragt die Nichte: „kommsch du gessa oder ogessa?“ Eine typische Frage, heißt so viel wie „hast du schon gegessen wenn du kommst?“ Ausdruck des schwäbischen Pragmatismus. Warum soll ich kochen, wenn mein Besuch schon gegessen hat? Seit diesem Urlaub unser Running Gag, wenn wir uns gegenseitig besuchen. I komm gessa!