eine Etüde für die KW 23.24.2019, die Wörter sind: Abweichung, unabwendbar, verengen, maximal 300 Wörter dürfen benutzt werden um damit eine Geschichte zu spinnen…gehostet wird die Gruppe von Christiane
Auf ihrer Seite findet ihr die links zu den Geschichten der anderen TeilnehmerInnen und alles Wissenswerte rund um die Etüden!
Trau, schau, wem!
Es war nur eine kleine, aber bedeutsame Abweichung. Edgar fiel es sofort auf. Seit Wochen hatte er das Gefühl, dass jemand in seiner Abwesenheit in seinem Haus war, deshalb hatte er entschieden, Vorkehrungen zu treffen.
Du entwickelst dich zum Verschwörungstheoretiker! Miri hatte mit dem Kopf geschüttelt als er ihr seine Befürchtungen erläutert hatte. Wer, bitte schön, hatte Miri gefragt, sollte sich für dich – oder mich –, hatte sie schnell hinzugefügt, interessieren? Wir sind doch sowas von unwichtig! Sie lachte und sagte mit tiefer Stimme: Mein Name ist Bond – James Bond! Und schüttete sich fast aus vor Lachen.
Edgar bereute es bereits, sie eingeweiht zu haben. Seine Augen verengten sich und er sagte kalt, ich glaube, es ist besser, du gehst jetzt.
Miri hatte die Augen verdreht, ihre Jacke geschnappt und war verschwunden. Als die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, ging Edgar zurück an seinen Schreibtisch. Für ihn war es nicht zu übersehen. Der Abstand vom zweiten zum dritten Bleistift war minimal größer als die anderen Abstände zwischen den Stiften. Es war unabwendbar, er musste es genauso wie geplant durchziehen. Sie wollten sein Geld, aber er würde sie erledigen, wer immer sie auch waren.
Als die Polizeibeamten in das Haus eindrangen, kämpften sie sich durch Stolperdrähte und Selbstschussfallen. Schließlich fanden sie Edgar in einem völlig abgedichteten Raum im Keller.
Sie sind die einzige Verwandte? Der Polizeibeamte sah von Miris Ausweis auf und sie nickte.
Wir wissen nicht, wie lange der Strom nach dem Orkan ausfiel. Ihr Bruder ist erstickt, weil die Tür nicht mehr zu öffnen war und die Belüftung ausfiel.
Miri durchsuchte Edgars Haus genauso systematisch und geduldig, wie sie ihren Bruder in den Wahnsinn getrieben hatte. Als sie das Versteck endlich gefunden hatte, übersah sie einen winzigen Draht….
Fies, aber auch irgendwie fair. Schön geschrieben!
Grüße, Katharina
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danke dir liebe Katharina! Es musste ja hier enden wegen der 300 Wörter aber der gute Edgar bekommt noch richtig Stress mit der Polizei…weil es nach Totschlag aussieht…ob er aus der Nummer ruaskommt?
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Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 25.26.19 | Wortspende von viola-et-cetera | Irgendwas ist immer
Wer andern eine Grube gräbt….bewahrheitet sich immer wieder -:)))
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Sehr geschickt aufgebaut und ein tolles Ende und man kann beruhigt sagen: es hat doch mal wieder die Richtigen erwischt.
Gefällt mir sehr gut!
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Was für eine feine, hinterhältige Geschichte! Sehr schön! Und großartig, dass du auch mal wieder mit dabei bist!
Gaaaaanz liebe Grüße von hier nach da
Christiane 😀
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Upsi….😂
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