Montagsfrage

in der Bloggerwelt kommt man ja viel rum- und so bin ich auch auf der Seite von Svenja gelandet, die jeden Montag auf ihrem blog eine Frage stellt. Diese Woche geht es da rum, ob man Gedichte mag oder gar liest….Für mich ist das ja keine Frage, und wenn, dann nur rhetorisch 🙂 Ich habe die verlinkten Antworten der anderen Blogger gelesen und muss sagen, es ist mir jetzt klar, warum Gedichtbände so ein Schattendasein führen. Die Generation der 1980er und jünger scheint sich von Gedichten völlig verabschiedet zu haben, leider. Bei Gedichten denken sie an Schillers Glocke oder den Erlkönig. Schade. Zeitgenössische Gedichte zu posten ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht so empfehlenswert, aber es gibt ja auch die gesprochene Version. Ich empfehle dann mal hier zwei meiner Lieblingsgedichte:

 

 

und gebe die Frage weiter in die Runde:

Magst und liest du Gedichte/Gedichtbände?

19 Gedanken zu „Montagsfrage

  1. „Die Generation der 1980er und jünger scheint sich von Gedichten völlig verabschiedet zu haben, leider.“ – das wirkte auf mich etwas vorwurfsvoll und ein bisschen abfällig, aber ich denke, du hast das eher sachlich gemeint. Aber ich würde spontan antworten: Die Zeiten ändern sich 🙂 Vielleicht sind Lyriker weniger populär, vielleicht haben Songtexte oder PoetrySlams die Positionen der Lyrik eingenommen. WEnn ich die Montagsfrage überblicke, denke ich: Menschen sehen sich nach Reimen, sehnen sich nach Botschaften, die einfach übermittelt werden. Die Direktheit, die ich bei Gedichten nicht mag, schätzen manche Leser. Aber heutzutage gibt es soviel Aktivitäten für alle, dass man sich nicht abens hinsetzt und Gedichte rezitiert. Oder allein liest. Und ich denke, das ist auch nicht wichtig. Kunst berührt Menschen, auch wenn Christos Brücken in Italien weniger mit „berühren“ zu tun haben 🙂

    PS: Danke für die Gedichte! Ich finde es schön, dass man bei der MOntagsfrage soviel tolle Werke lesen kann!

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    • Sorry wenn das bei dir so angekommen ist aber ich habe es nicht abfällig gemeint sondern tstsächlich nur bedauernd. Die neue Poesie der poetry slams gefällt mir auch sehr, ich habe sogar selbst schon mal bei einem poetry slam mitgemacht und sogar gewonnen lach. Aber es ist eben eher das gesprochene Wort, der Text lebt auch vom Vortrag. Vielleich passt das einfach besser in unsere Zeit. Ich wollte definitiv nichts bewerten denn ich sehe das genau wie du: es gibt so viele Arten von Kunst auf jedem Gebiet – wir hören ja auch nicht alle diesselbe Musik. Ich bin jedenfalls bei meinen Gedichten geblieben obwohl der Abstecher zum poetry slam auch Spass gemacht hat. So hat halt jeder „Seins“ und das ist ja auch gut so.

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      • Danke für die Auflklärung 🙂 Ich freu mich, dass du gewonnen hast. Ich habe es auch probiert und liebe es, meine Texte vorzutragen. Aber ich sehe mich nicht als Mensch, der für das Publikum schreibt, sondern der für den Leser schreibt. Aber das hat viele gute Slammer nicht abgehalten, aufzutreten 🙂

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  2. Von Sarah Kirsch habe ich auch einige Gedichte gelesen und bin mir ihr überhaupt nicht warm geworden. So verschieden sind wohl die Geschmäcker.
    Ich glaube übrigens auch, dass die Schule bei Gedichten und Lyrik irgendwie zu trocken an die Sache rangeht.
    Schöner Beitrag. 🙂

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    • lach, das kenne ich…manche Fragmente schleppe ich schon mehr als ein halbes leben mit mir rum 🙂 wäre ja auch mal ne schöne Montagsfrage: welche Gedichtfragmente hast du immer parat? Sind für dich irgendwie wichtig? irgendwas so in der Art…

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  3. Ich bin vermutlich nicht repräsentativ für diese Umfrage, fürchte ich (Baujahr ’63). Aber ich LIEBE Lyrik – und dies seit meiner frühen Jugend! Schade, dass offenbar die Schule so viel kaputt macht. Eigentlich hatte ich gedacht, dass sich die Lyrik wieder im Aufwind befindet – auch wegen so Einrichtungen wie poetry slams… und wegen der Auszeichnungen an Monika Rink, Nora Gomringer, Jan Wagner… (obwohl die alle drei nicht zu meinen Favoriten gehören… – aber sei’s drum: Es werden immerhin mal wieder Lyriker ausgezeichnet); und auch der kook books-Verlag mit seiner Lyrik-Reihe hat große Aufmerksamkeit bekommen. In der SWR2-Sendung am Samstag Nachmittag gibt es eine Rubrik „Gedichte und ihre Geschichte“… das alles hat mich hoffen lassen, und ich hoffe einfach weiter… – jedenfalls: je schlechter die Zeiten, desto mehr sehnen sich die Menschen nach Gedichten, erinnern sich an Gedichte aus ihrer Kindheit, finden in Gedichten Halt (dies hat mich die Geschichte der „Lyrischen Hausapotheke“ von Erich Kästner gelehrt)… Na, wenn das kein Grund zur Hoffnung ist! 🙂

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    • wenn du das so schreibst, dann muss ich an den Roman „Jauche und Levkojen“ denken von Ch, Brückner…die Protagonistin Maximilane „ernährt“ sich einen Sommer lang von Gedichten und Äpfeln….ist nicht wirklich ein Problem, finde ich. Und der Austausch zum Thema ist doch auch sehr erfrischend!

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  4. 87 geboren hier o/ *meld* . Ich liebe Gedichte. Vielen Dank, für die Gänsehaut.
    Aber ich stimme zu was die Muße angeht. So sehr, dass ich überlegt habe, einen Artikel über Muße zu schreiben.

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  5. Hallo 🙂

    Ich kann dir nur zustimmen, ich bin ein Kind der 90er und ich habe mit Gedichten nichts am Hut. Ehrlich gesagt hat mir das ausführliche Intepretieren von Gedichten in der Schule (bis zum erbrechen, möchte ich mal betonen), diese nicht grade schmackhafter gemacht. Ich verstehe einfach nicht den Zauber, den Gedichte scheinbar auf viele andere haben.
    Ein Gedicht, dass mir dennoch im Gedächtnis geblieben ist (nicht aus der Schule ^^), ist „Nein!“ von Christian Morgenstern.

    Herzliche Grüße
    Jamie

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    • tja, dass die Schule viel kaputt macht ist ja nichts Neues. Bei mir wars im Fall der Gedichte gerade andersrum. Ich hatte ein unglaubliches Glück mit meinem Deutschlehrer in der 7. Klasse. Wenn ich es recht überlege, bin ich durch ihn überhaupt zum Schreiben gekommen, er hat den Anstoß gegeben. Probiers doch mal mit Mascha Kaleko, Rose Ausländer oder Sarah Kirsch 🙂 .
      liebe Grüße
      Carmen

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  6. Na klar! Seit dem letzten Jahr bin ich besessen von Tzveta Sofronievas Gedichten, Else Lasker-Schüler ist meine Göttin und auch sonst versuche ich rund um Sarah Kirsch, Heinz Kahlau oder auch mal Fontane lyrisch am Ball zu bleiben. Lutz Seiler hat auch Gedichte geschrieben, da wollte ich demnächst mal reinlesen.

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    • Tzveta Sofronieva kenne ich nicht, danke für den Tipp! und ich mag deine Lyrik sehr gerne, du malst mit deinen Worten….ich freue mich jedes Mal wenn du wieder was postest und ich Zeit habe, reinzuschauen.
      Liebe Grüße
      Carmen

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  7. Huhu,

    da muss ich widersprechen: ich bin ’89er Baujahr und kann Gedichten durchaus etwas abgewinnen. Lyrik ist eine abwechslungsreiche Gattung, die meiner Ansicht nach für jeden etwas zu bieten hat. Allerdings finde ich es im Alltag schwierig, Gedichte zu lesen, weil ich dafür die Prosa zur Seite legen muss. Bisher habe ich nicht die richtige Strategie gefunden, um sie sinnvoll zu integrieren. Ich hoffe ja, durch die heutige Montagsfrage vielleicht eine Lösung zu entdecken. 🙂

    Montagsfrage auf dem wortmagieblog

    Viele liebe Grüße,

    Elli

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